Wenn sich mal wieder ein USB-Stick partout nicht einlesen, aktivieren oder gar formatieren lässt, kann dies an der drauf existierenden EFI-Partition liegen. So geschehen z.B. beim Bespielen mit Linux Mint 18.1.
EFI kann ein Segen sein oder ein Fluch. In meinem Fall eher letzteres, denn die USB-Sticks mit einer veralteten Linux Mint Version lassen sich scheinbar schlecht anderweitig verwenden. Weder die "Datenträgerverwaltung" unter Windows 10, noch das "Festplattendienstprogramm" unter MacOS erlauben einen Zugriff.
Während Windows gar nichts meldet, zeigt der Mac wenigstens den Dialog zur Standardbehandlung eines Unbekannten Datenträgers.
Mist. Was nun?
OK, das Festplattendienstprogramm erkennt zwar den Datenträger als "disk2s2", lässt sich aber zum Verrecken nicht überzeugen ihn auch zu löschen.
Schauen wir uns einmal die Situation im Terminal an.
$ diskutil list
/dev/disk0 (internal):
#: TYPE NAME SIZE IDENTIFIER
0: GUID_partition_scheme 500.3 GB disk0
1: EFI EFI 314.6 MB disk0s1
2: Apple_APFS Container disk1 500.0 GB disk0s2
/dev/disk1 (synthesized):
#: TYPE NAME SIZE IDENTIFIER
0: APFS Container Scheme - +500.0 GB disk1
Physical Store disk0s2
1: APFS Volume Macintosh HD 190.7 GB disk1s1
2: APFS Volume Preboot 45.8 MB disk1s2
3: APFS Volume Recovery 512.4 MB disk1s3
4: APFS Volume VM 6.4 GB disk1s4
/dev/disk2 (external, physical):
#: TYPE NAME SIZE IDENTIFIER
0: Apple_partition_scheme *16.0 GB disk2
1: Apple_partition_map 4.1 KB disk2s1
2: Apple_HFS 2.4 MB disk2s2
Hier sieht man, dass naben dem 500 GB Mac Harddrive "Macintosh HD" noch eine andere
externe Disk unter /dev/disk2
vorhanden ist. Diese hat keinen Namen und genau 16 GB.
Da sonst keine weiteren Datenträger angeschlossen sind, muss es sich also um meinen
vermissten INTENSO USB-Stick handeln.
Ich habe das Gefühl, dass hier andere Kaliber angesagt sind...
Zeit für dd
Technisch überschreibt dd
den Datenträger mit dem Inhalt einer beliebigen Datei.
Praktisch, wenn diese Datei ein Abbild eines Betriebssystems ist.
Glücklicherweise habe jede Menge dieser Images bereits heruntergeladen.
Eines davon ist ein älteres GRML Linux mit gerade mal 152 MB.
of=
muss man dringend aufpassen,
dass die richtige Disk angegeben wird. Hier ist es
/dev/disk2
.
Auf keinen Fall darf man sich hier vertippen, andernfalls sind die Daten
der Hauptfestplatte für immer weg!
$ sudo dd if=~/tmp/grml32-small_2012.05.iso of=/dev/disk2 bs=20m
Password: ***
7+1 records in
7+1 records out
152305664 bytes transferred in 21.284257 secs (7155790 bytes/sec)
Fertig. Das Festplattendienstprogramm des Mac zeigt sofort einen anderen Datenträger.
Aber dabei soll's ja nicht bleiben. Ich möchte den Zugriff auf die Partition zurückerhalten und den Stick mit meinen eigenen Daten neu bespielen. Also wird der Datenträger sofort wieder gelöscht.
Aha! Geht doch. Der Stick lässt sich tatsächlich wieder zum Leben erwecken.
Das Ergebnis ist genau das, was ich sehen wollte: Ein leerer Datenträger.
Alternativ existieren natürlich auch Lösungen, die
GParted einsetzen.
Aber mein plumer Versuch ein VirtualBox mit GParted zu booten, um dann
den USB Stick dort einzuhängen ist kläglich gescheitert.
Mein Umweg über dd
braucht keine extra Virtualisierungssoftware.
Läuft.