Neulich erreichte mich ein stiller Hilferuf wegen eines defekten Netzteil-Steckers am Toshiba L300. Das Problem ließ sich mit einwenig Isolierband schnell in den Griff bekommen.
Nachdem das Notebook von Batterie und Strom abgekoppelt und das Gehäuse auseinandergenommen war, schaute ich mir die Sollbruchstelle genauer an:
Der Stecker ist mit 4 feinen Rillen an dem Gehäuse befestigt, die geradezu danach schreien abgebrochen zu werden, wenn man schräg am Kabel zieht, z.B. weil man gerade über das Ladekabel stolpert. Natürlich ist das auch so passiert. Die Rillen waren beidseitig abgebrochen und der Stecker flog nur am Kabel befestigt im Gehäuse rum.
1 Versuch: Kleber
OK, ein paar Tropfen Sekundenkleber sollen das Problem doch lösen... oder?
Nun ja, sieht nicht wie meine beste Arbeit aber sollte wohl seinen Dienst erfüllen...
Die ganze Kleberei hat aber einen Haken. In dem Plastikgehäuse klebt nix richtig fest. Vor allem nicht in Sekunden... Selbst nach einigen Minuten und viel Drücken war mir die Stabilität zu heikel und der Stecker drohte wieder abzubrechen.
2 Versuch: Isolierband
Der Stecker hängt, einseitig verklebt, gegen die Druckrichtung, wenn man ein Netzteil anschließen möchte. Es muss also von der anderen Seite am Ausbrechen gehindert werden.
Zudem ist noch unter dem Stecker viel Raum, sodass der Stecker auch seitlich abbrechen kann.
Die spontane Lösung ist es diese Bereiche mit einem "nicht leitendem" Stück Isolierband so zu stabilisieren, so dass ein Abbrechen verhindert werden kann. Geklebt werden kann da der Stecker aber nicht, also muss verkehrt herum gedacht werden: wenn der Stecker nicht ans Gehäuse kommt, muss das Gehäuse an den Stecker ran.
Also Also habe ich mir ein Stück van ca 15-18 cm schwarzes Isolierband platt zusammengerollt und das unter den Stecker gelegt. Das habe ich solange umwickelt, bis ich die nötige Stärke erreicht habe und das Bündel geradeso noch unter den Stecker passte.
Das Bündel ließ sich einwandfrei mit einer Pinzette positionieren.
Um den Druck beim Einstecken des Netzteils zu dämpfen, muss der Stecker einen Widerstand am Gehäuse erhalten. Wieder wird ein 18 cm langes Stück Isolierband zusammengerollt. Diese wird nun mit einem weiteren Stück Isolierband am Speaker im oberen Bereich verklebt.
Ich musste den Speaker abmontieren, um den Klebestreifen fest dran zu kleben. Aber nach gefühlten 1000 Schrauben ist das nur noch Routine.
Wird der Deckel nun verschlossen, sollte das zweite Stück so am Stecker liegen, dass der Stecker beim Einschieben des Netzteils, gegen das Bündel der Isolierung drückt und so keinen Platz mehr hat zum ausbrechen.
Montage
Nachdem der Job erledigt war, und das Gehäuse wieder zu einem Notebook zusammengeschraubt war, machte ich noch einige Tests.
Alles passt und sitzt zufriedenstellend.
Einsatz: 10 Cent und 30 Minuten Arbeitszeit.