Logi MX Keys 3 Review

Ich wollte mir die Arbeit etwas erleichtern und an meinen mobilen Arbeitspätzen eine gute Funktastatur anschaffen. Die bisherige seenda Bluetooth Tastatur erfüllt ihren Job ganz gut, doch nun habe ich die Logi MX Keys 3 entdeckt und bin beeindruckt.

Den Grund für den Wechsel fand ich nach eingen Wochen Nutzung der seenda Bluetooth Tastatur. Diese war für ihren Einsatzzweck gut geeignet. Sie ist leicht, ausdauernd, hat ausreichend große Tasten für meine Pranken und ist dennoch kompakt bei vollem Tastatur-Layout. Aber es gibt doch einige Dinge mich mich stören. Sie ist zu leicht und überträgt die Tastendrucke deutlich hörbar auf den Tisch, die Tasten sind leicht klapprig. Vielleicht bin ich viel zu sensibel was die Eingabegeräte angeht, aber ich möchte mich bei der Arbeit so wenig wie möglich von Kleinigkeiten ablenken lassen.

Logi MX Keys 3

Also sollte es nun die Logi MX Keys 3 werden, die laut Beschreibung eine solide Funk/Bluetooth Tastatur ist. Logitech nennt einen UVP von 109-119€, der Straßenpreis liegt allerdings bei ca 70% dessen. Es ist zwar immernoch relativ hoch, aber das Keyboard soll ja auch was taugen. Ich finde, der Preis ist angemessen.

Folgende Dinge waren für den Kauf entscheidend:

  • Mobilität: Bluetooth ist Pflicht - ein Funk-Dongle Kür. Nicht umgekehrt.
  • Geräuschentwicklung: Die Tastatur muss leise sein. Ich möchte meine Mitarbeiter und Kollegen möglichst wenig stören, wenn ich beim Schreiben loslege. Tastaturen mit lauten Anschlag werfe ich grundsätzlich aus dem Fenster.
  • Verarbeitung: Die Tastatur muss solide verbaut sein. Ich habe einen hohen Anspruch an die Verarbeitung. Eine Tastatur, die den Anschein erweckt, sie käme aus dem Kaugummiautomaten wird nur sehr kurzen Kontakt zu meinem Schreibtisch haben.
  • Stromzufuhr: Die Tastatur soll einen eingebaute Akku besitzen. Ich möchte keine Ersatzbatterien mit mir herumschleppen müssen. Der Akku soll so gut dimensioniert sein, dass ich einige Monate ohne USB Buchse auskommt.
  • Kompatibilität: Mir ist wichtig, dass die Tastatur mit mindestens 3 Bluetooth-Geräte nutzbar ist, und dass der Wechsel zwischen den Geräten kein Hexenwerk darstellt.
  • Ergonomie: Was mir richtig gegen den Strich geht, ist die Umgestaltung des klassischen Tastenlayouts. Viele Hersteller experimentieren fröhlich mit den Tasten, etwa der fn-Taste oder einem EINF/ENTF-Einheitsklotz. Wenn schon eine fn-Taste, dann sollte sie auf einem unbedeutenden Platz liegen, sodass ich mich nicht mit Fingerakrobatik quälen muss. Ich musste mich schon bei der Mac-Tastatur umstellen, daher will ich weitere Wechsel vermeiden. Apropos, Fingerakrobatik. Die Tastatur sollte große Tasten für meine langen, unbeholfenen Finger haben - ich möchte auch mal danebengreifen und dennoch die Tasten treffen. Darüber hinaus sollten die Tasten möglichst flach sein, um dem Tippgefühl meiner bisherigen kabelgebundenen Cherry STREAM JK-85 nahe zu kommen.
  • Qualität Vom namhaften Hersteller erhoffe ich mir langen Support.

Die oben genannten Bedingungen erfüllt die Logi MX Key 3 anstandslos. Doch sie hat noch einiges Cooles drauf, auf das ich bei der Bestellung nicht Rücksicht genommen habe:

Die Verpackung ist sehr kompakt. Sie ist kaum größer als die Tastatur selbst. Neben dieser befindet sich noch ein USB-C Kabel und ein Logi USB-Dongle in dem Paket. Eine sehr knappe Kurzanleitung ist auf der Innenseite des Verpackung aufgedruckt. Das war's. Sehr übersichtlich.

Das Tastaturgehäuse besteht hauptsächlich aus einem Magnesium ähnelnden Metall, und es fühlt sich sehr hochwertig an! Es bleiben keine Fingerabdrücke oder Fettspuren an den Stellen, die man berührt. Sehr cool. Die Tastatur hat ein wahrnehmbar hohes Gewicht. Dadurch werden aber weniger Schwingungen auf Tischplatten übertragen. Die 6 breiten und gleichmäßig ausgerichteten Gummifüße sorgen für einen absolut geraden Stand - kein Wippen, kein Rutschen. Auch wenn mir das Gewicht ungewohnt ist, dient es dem stabilen Stand, und das finde ich toll.

Logi MX Keys 3

Sie Tasten sind konkav geformt. Das Gefühl beim Tippen ist, ebenso wie die harten Kanten der Tasten, gewöhnungsbedürftig. Die Eingewöhnungsphase ist aber relativ kurz. Nach wenigen Stunden, geht die Haptik in Fleisch und Blut über. Überraschende Erkenntnis: Ich habe das häufige Bedürfnis ein nicht existentes Touchpad unterhalb der Tastatur zu bedienen. Vermutlich erinnere ich mich an meine MacBook-Tastatur, die sich jedoch gänzlich von der MX Key 3 unterscheidet.

Eine Überraschung sind die beleuchteten Tastenränder und Buchstaben. Das ist klasse, denn so kann jeder Nutzer, der das 2-Finger-Adler-Suchsystem anwendet, alle Tasten auch ohne passive Listquellen finden. - Die Beleuchtung der Tasten geht nach ca 5 Sekunden Inaktivität aus Stromspargründen aus. Um die Beleuchtung wieder zu aktivieren, reicht es aus den Tastaturrahmen zu berühren. Jedoch ist der Rahmen nicht an allen Stellen gleich sensitiv. Dort wo die Finger in Ruhephasen üblicherweise liegen, sind alle nötigen Sensoren angebracht. Der Stromsparmodus erlaubt es die Tastatur laut Hersteller angelich 5 Monate bedienen zu können - jedoch ohne Beleuchtung. Mit Beleuchtung verkürzte sich die Akku Lebensdauer auf ca 10 Tage - so Logitech. Na, das werden wir mal prüfen. Die Leuchtintensität der Tasten ist in Stufen über die Funktionstasten individuell einstellbar. Der Kabelanschluss, der auch zum Laden verwendet wird, entspricht USB-C. Während das Kabel dranhängt, zeigt eine LED, wie fortgeschritten der Ladestatus des Akkus ist: Wenn sie grün blinkt, dann lädt das Keyboard. Die Funktionstasten WIN und ALT sind jeweils auch mit den Pendants des Mac beschriftet. Das ist praktisch, auch wenn ich aus Gewohnheit diese immer so umstelle, dass ich auf dem Mac wie auf einem PC arbeiten kann. Daher nützen mir persönlich die Beschriftungen wenig, dennoch ein nette Idee. Die Caps-Lock Taste (Feststelltaste) hat eine Aktivitätsindikation. Ist diese festgestellt, dann leuchtet eine kleine LED am Tastenrand. Die beste Funktion, die ich zuvor noch an keiner Tastatur mit fn-Tasten wahrgenommen habe ist aber, dass man per fn+ESC die F-Tasten dauerhaft auf die KLassischen F-Tasten umschalten kann. Gut mitgedacht!

Die Kopplung an neue Bluetoothgeräte ist recht leicht: einfach 3 Sekunden eine der 3 Geräte-Tasten, Easy-Switch™ genannt, gedrückt halten und auf Verlangen den 6-Stelligen Pin auf dem Nummernblock eingeben. Sobald mit Enter bestätigt wurde, steht die Verbindung. Sollte die Verbindung zu einem der Geräte mal abbrechen, zb. wenn das Zielgerät aus ist, blinken alle Tasten unübersehbar in Intervallen. Praktisch.

Das Gerät ist natürlich auch iOS- und Android-kompatibel. Ich habe mal folgende Funktionen erfolgreich getestet:

  • Sperren und Entsperren per Lock-Taste.
  • Screenshots per Extra-Taste.
  • Aufruf und Steuerung der App-Übersicht bzw. des Home-Bereich, jedoch unterscheiden sich die Tasten bei beiden Betriebssystemen: einmal ist es F3, einmal F4. Gewöhnungsbedürftig.
  • Lautstärkeregelung (lauter/leiser und stumm)
  • Navigation von Audio Playern (start/stopp, etc)
  • Auf iOS-Geräten, aber auch dem Mac lässt sich die Displayhelligkeit per Taste steuern.
  • Per fn-Taste lässt sich der Nummernblock auch zur Navigation nutzen (iOS).

All diese Funktionen habe ich unter Windows nicht getestet, nehmen aber an, dass sie alle gegeben sind.

Die Tastatur ist schon spitze, allerdings habe ich auch einige Auffälligkeiten und sogar nervige Verhalten wahrgenommen:

Einige Tasten sind scheinbar funktionslos oder benötigen weitere Erklärungen. Ich kam noch nicht dahinter, was eine Taste am Nummernblock zu bedeuten hat. Hier muss ich mal eine Doku des Herstellers suchen.

Oberhalb der Tastatur gibt es eine lange Leiste, die aus einem anderen Material besteht als Magnesium. Dadurch bleiben aber Fingerabdrücke, anders als auf dem Gehäuse, sichtbar haften. Auch die Tasten scheinen Fingerabdrücke magisch anzuziehen. Andere Tastaturen haben hier einen Pluspunkt. Jedoch muss ich zugeben, mir sind die FIngerabdrücke auf den Tasten lieber, als glattgeriebene Tasten nach monatelangem und intensiven Einsatz.

Die Tastatur lässt sich leider nicht aufbocken. An ihrer Unterseite sind keine entsprechenden Hebel. Naja, ich werde es verkraften.

Die Tastenbelegung deckt sich nicht zu 100% mit iOS: Bild auf/ab klappt nicht. Tilde und Pipe-Symbol konnte ich nicht auslösen. Stattdessen erscheinen andere Tasten. Die Tasten {} entsprechen gar nicht dem, was iOS versteht (es sollten [] werden) - Android hat damit kein Problem.

Der Taschenrechner lässt sich weder bei Android, iOS, noch bei MacOS aufrufen.

Der Dongle sollte meiner Meinung nach in die Tastatur eingebacht werden. Ohne einen solchen Aufbewahrungsort geht das Ding vermutlich irgendwann mal verloren. Ich habe es deshalb mit einem USB-C Kabel in eine Kopfhörertasche verstaut. Ich hoffe ich finde diese auch wieder, wenn ich sie benötige.

Angeblich kann die Tastatur mit einer Logitech Flow-fähigen Maus in Kombination Daten, Dokumente und Bilder zwischen Computern und Mac- und Windows®-Betriebssystemen übertragen. Geräteübergreifendes Copy und Paste und Drag&Drop? Klingt zu schön, um Wahr zu sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dies auch bei per Bluetooth gekoppelten Geräten funktioniert. Hier muss ich noch genauer schauen. Wenn das auch mit iOS und Android klappen würde, wäre das unglaublich bequem.

Fazit

Die beste Funk-Tastatur, die ich je gekauft habe. Auch wenn das Gewicht einwenig hoch ist, und das höchste, das ich je an einer Tastatur wahrgenommen habe, überwiegen die Vorteile deutlich. Das Schreibgefühl ist überwältigend wohltuend.